Sonntag, 12. April 2015
Cooking - Kochen mit ungewissem Ausgang
Ich und kochen - möglicherweise ist das auf immer und ewig ein unauflösbarer Widerspruch. Doch ich gebe die Hoffnung und die Versuche nicht auf.

Status quo ist jedoch: Ich kann nicht kochen. Na ja, ich kann es irgendwie schon, aber rund um Herd und Ofen bin ich - oder sind die Ergebnisse meiner Bemühungen - eher unberechenbar.

Ich habe keine Routine beim Braten und Brutzeln: Dazu befasse ich mich zu selten mit dem Thema. Aber da ich gerne esse, probiere ich mich dennoch in der Küche immer mal wieder aus, bin dabei aber vor kleineren und größeren Pannen nicht gefeit.

Nur, um einen Eindruck zu vermitteln, nehmen wir den Vorfall mit der Kirschtomatensoße, ein Rezept aus dem Internet von der Küchenchaotin. Einfach und lecker sollte die Soße sein - das ist was für mich, dachte ich. Denn ich musste abends nach Feierabend schnell ein Mahl für mich und einen "Mitesser" zubereiten.

Das sollte doch zu schaffen sein? Denkste! Denn genau dann, wenn es schnell gehen und wirklich gut schmecken soll, geht´s bei mir küchentechnisch oft gründlich schief. So auch hier.

Als Basis für das Gericht brauchte man zunächst das Tomatenwasser; dazu sollten die Paradeiser zunächst eine Weile in Salz eingelegt werden. Das wirkte wunderbar: Binnen Kurzem hatte sich die Schüssel gut mit Flüssigkeit gefüllt. "Läuft", dachte ich. Beim Probieren verzog mein Gast allerdings mehr als angewidert das Gesicht. Peinlich!

So funktioniert das Rezept übrigens richtig: Pasta mit Tomaten, Knoblauch und Basilikum

Wie erwähnt, ich war im Stress - und hab in der Eile das Rezept wohl nicht gründlich genug studiert. Ich muss Esslöffel statt Teelöffel gelesen haben. Anders ist es nicht zu erklären: Die Soße war jedenfalls total - und ich meine TOTAL - versalzen. Da half nur wegschütten…

Essen versalzen, was anbrennen lassen - das ist den besten Maitres bereits passiert. Doch auch wenn ich es wohl nicht mehr bis zur Meisterschaft mit dem Kochlöffel bringen werde, solche Fauxpas sollen mir möglichst künftig nicht mehr passieren.

Da trifft es sich, dass mein Arbeitgeber in schöner Regelmäßigkeit Kochbücher veröffentlicht. Und nicht nur das: Seit vergangenen Herbst dürfen wir Mitarbeiter die Rezepte vorab ausprobieren und bewerten.

Ich habe natürlich mitgemacht - zum Lernen und als kleiner Dienst an der Menschheit: Schließlich sollen die Anleitungen in den Büchern "idiotensicher" sein - wer könnte das besser gewährleisten als ich, die freundlich interessierte Kochanalphabetin? :-)

Unter den Teilnehmern wurden übrigens als Anreiz für die Test-Köche Preise ausgelost. Und ich habe tatsächlich etwas gewonnen, nämlich einen - tada! - Kochkurs.

Fünf Stunden lang habe ich kürzlich mit zehn Kolleginnen gehackt, geschält, gerührt, gebraten und zuvor das sachgerecht von Brustbein und Schlüsselbein befreite Huhn unter dem warnenden Ausruf "Achtung, Pfanneneinsatz" geplättet.

Mein Lieblingssatz des Abends wurde übrigens die Anweisung von Dozent Daniel für das Anbraten der Involtini.

"Alles, was anklebt, löst sich irgendwann auch wieder."

Könnte auch als Lebensweisheit herhalten.

Ein paar Tricks und Kniffe - und ein paar sehr leckere Rezepte habe ich von diesem Event mitgenommen. Mal sehen, ob meine Gäste künftig davon profitieren
können…


P.S.:
Auf der Karte standen übrigens

- Panierte Mozzarella-Stückchen auf Tomatenmarmelade

Die ist ein Schmankerl. Sie muss zwar stundenrund unter ständigem Rühren simmern, aber sie schmeckt großartig - auch zu Brot!



- Involtini vom Huhn mit Kartoffelgratin und Ofengemüse

und zum wirklich SEHR guten Schluss

- Schokoladensufflée und - mein Highlight des Abends - Himbeersorbet auf Mango-Melone-Chutney.



Bei Interesse: Kochkurse gibt es ab acht Personen im Kochatelier Berlin.

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Sorbet - Der Wahnsinn :)
Das Himbeersorbet war echt ein Traum und die Tomatenmarmelade, mmmmh! :)

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